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Der Untergang der Templer - von Mythen, Verschwörungen und Justizirrtümern

Dr. Ralf Lützelschwab

Seine eigentliche Bestimmung hatte er mit dem Fall von Akkon 1291 verloren. Im Heiligen Land gab es für den Templerorden nichts mehr zu kämpfen. In weiser Voraussicht hatte man bereits zuvor wesentliche Teile der Ordensverwaltung nach Europa verlagert und agierte dort wirtschaftlich ausgesprochen erfolgreich. Reich war man und mächtig – der französische König Philipp IV., "der Schöne", fürchtete den Einfluss der Templer und verdächtigte sie, "Staat im Staate" werden zu wollen.

Sein Vorgehen gegen sie ist ein Musterbeispiel für den Einsatz politischer Propaganda. "Fake News“ gab es auch zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Die Berater des französischen Königs spielten virtuos auf der Klaviatur aus Verschwörungstheorien, Fälschungen und Mythen. In einer konzertierten Aktion wurden alle Templer Frankreichs am 13. Oktober 1307 verhaftet. Die Propaganda aber wurde fortgesetzt, ging es doch nicht nur darum, die Templer auszulöschen, sondern sich auch ihres Besitzes zu bemächtigen. Als supranational agierender Orden hatten die Templer zwar viele Feinde, konnten aber auch auf ein Netzwerk mächtiger Unterstützer zurückgreifen. Papst Clemens V. gehörte dazu.

Der Vortrag geht der Frage nach, wie es dem französischen König gelang, sich seines Hauptgegners zu entledigen, wie er die öffentliche Meinung beeinflusste und welche Mittel dabei zum Einsatz kamen.