GLOSSAR - Porphyroblast
Dieser Begriff wird ausschließlich in der metamorphen Petrologie verwendet.
Während der Gesteinsmetamorphose gebildeter Kristall, der deutlich größer ist als die umgebenden Minerale (= Matrix).
In mehrfach deformierten Metamorphiten kann ein Kristall in Bezug zur dominierenden Schieferung prä-, syn- oder postkinematisch gewachsen sein:
- präkinematisch - Der Kristall entstand vor Anlage der dominierenden Schieferung; zumeist wurde dabei seine Form verändert, so dass er nun xenomorph ist. Präkinematische Porphyroblasten zeigen in der Regel eine deutliche Vorzugsorientierung.
- synkinematisch - Kristall und dominierende Schieferung entstanden simultan. Kristalle können ihre Eigengestalt entwickeln, weisen aber häufig nur eine hypidiomorphe oder xenomorphe Form auf. Charakteristisch sind gebogene Interngefüge. Synkinematische Porphyroblasten zeigen in der Regel eine deutliche Vorzugsorientierung.
- postkinematisch - Der Kristall wuchs nach Anlage der Schieferung. Die meist idiomorphen Kristalle überwachsen oft die Schieferungsflächen und zerstören diese dadurch punktuell. Postkinematische Porphyroblasten zeigen in der Regel keine Vorzugsorientierung und unterscheiden sich dadurch von prä- und synkinematischen Porphyroblasten.