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Fazies

Die hier gesehenen Foraminiferen zählen zu den Nummuliten, einer Gruppe der Großforaminiferen, die seit der oberen Kreide, vor allem aber im Paläogen und Neogen zahlreiche Leitfossilien stellten. Die Aufrollung der Nummuliten ist planispiral. Es sind linsen- bis scheibenförmige vielkammerige Organismen mit einem verzweigten Kanalsystem. Sie lebten als Benthos auf dem Meeresboden und besiedelten tropische und subtropische Schelfe. Dabei bevorzugten sie tiefere Stillwasserbereiche oder geschützte Flachwasserzonen. Sie können auch autochton in flach über dem Meeresboden erhabenen Bankstrukturen erhalten sein. Durch Wellen oder Strömungen werden die Gehäuse im Sedimentationsraum verfrachtet und dann allochthon akkumuliert.

Ein Beispiel für das Vorkommen und die Verwendung von Nummuliten-Bioklastkalke ist die Cheops-Pyramide in Ägypten. Im Eozän überflutete die Tethys Teile des Landes. In dem flachen Meer waren Nummuliten sehr häufig, wurden gesteinsbildend akkumuliert und lithifiziert. Die Organismen machen bis zu 60 Prozent des Sedimentits aus. Nahe Gizeh sind Nummuliten-Kalke weit verbreitet. Die Baumeister der Pyramiden produzierten dort die durchschnittlich 2,5 Tonnen schweren Quader in großen Steinbruchfeldern.

Schlagwörter

  • Foraminiferen-Bioklastkalk, Bioklastkalk