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Bildung und Verbreitung in den Meeren

Als SiO2-Quelle für die Kieselorganismen kommen in erster Linie Verwitterungslösungen vom Festland in Betracht. Flusswasser enthält mit etwa 13,1 ppm SiO2 deutlich mehr als Meerwasser mit 3,5 ppm. Eine eher untergeordnete Quelle stellen vulkanische Gläser dar. Im Oberflächenwasser der Ozeane setzen Radiolarien und Diatomeen die SiO2-Konzentration auf etwa 0,1-4,0 ppm gegenüber dem Tiefenwasser mit 5-10 ppm herab. Bei 25°C kann Meerwasser aber etwa 120 ppm Silica lösen, d.h. die Oberflächenwässer der Ozeane sind stark untersättigt. Bei Verlust der organischen Hülle nach dem Absterben der Organismen kommt es daher sehr schnell zu einer Auflösung. Selbst in den obersten Sedimentschichten werden die Skelette noch gelöst. Wo die Sedimentationsraten sehr gering sind, können sogar alle abgelagerten Kieselskelette in Lösung gehen und ein roter Tiefseeton zurückbleiben. Insgesamt rechnet man damit, dass nur etwa 2% der Gesamtmenge an Opalskeletten als Sedimentite konserviert werden.

Die Sedimentationsraten der Kieselschlämme sind gering:

Radiolarienschlamm am Äquator ca. 5 mm/1000 a
Diatomeenschlamm 15-80 mm/1000 a

Etwa 75 % der rezenten ozeanischen Kieselsedimente sind von Diatomeen geprägt. Deren stärkste Anreicherung findet sich rings um die Antarktis. Nördlich der antarktischen Konvergenz gibt es hingegen eine Radiolarien-Anreicherungszone. Opal-Maxima im nördlichen und äquatorialen Pazifik sowie im Indischen Ozean gehen auf Radiolarien und Diatomeen zurück. Weitere Maxima der Opalproduktion liegen in den Auftriebsgebieten, z.B. vor Südwestafrika und Angola oder im Golf von Kalifornien.

Prozentuale Anteile an der Bedeckung des Meeresbodens (nach Kennett 1982):

Prozent der Fläche Atlantik Pazifik Indischer Ozean Gesamt
Foraminiferenschlamm 65 36 54 46,5
Diatomeenschlamm 7 10 20 12
Radiolarienschlamm - 5 0,5 3
Tiefseeton 26 49 25 38
Pteropodenscchlamm 2 0,1 - 0,5
Relative Fläche der Ozeane 23 53 24 100

Schlagwörter

  • Radiolarit, Bildung, Verbreitung