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Vorgehen bei der Gesteinsbestimmung

Für die Gesteinsbestimmung empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

1. Zunächst werden am Fundort, d. h. im Aufschluss, das generelle Erscheinungsbild der vorkommenden Gesteine und weitere schnell erfassbare Eigenschaften festgehalten. Dazu gehören:

  • Farbe und Farbton (gelb, braun, grau...; hell-, dunkel-...)
  • Absonderung (kantig, plattig, ...)
  • Festigkeit (mit dem Hammer leicht oder schwer zu zertrümmern)
  • Verbandsverhältnisse/Vorkommensweise (wie steht das Gestein mit den anderen vorkommenden Gesteinen geometrisch in Beziehung)
  • Weitere Auffälligkeiten (z. B. ein Gestein ist stärker verwittert als die anderen)
  • Dichte (hoch-niedrig)

  Dieser Teil ist für alle Gesteine gleich.

2. Nach der Betrachtung des gesamten Aufschlusses und der Feststellung der Verbandsverhältnisse wird die Zusammensetzung jedes Gesteins untersucht, damit ein Gesteinsname festgelegt werden kann. Dabei sind folgende Punkte besonders wichtig:

  • Sind einzelne Kristalle oder Körner erkennbar?
  • Sind es immer Kristalle des gleichen Minerals bzw. bestehen alle Körner aus dem gleichem Mineral/Gestein?
  • Sehen alle Körner gleich aus? (Größe, Form, etc.)
  • Welche Minerale sind vorhanden? (siehe dazu das Kapitel zur Mineralbestimmung)
  • Wie hoch ist der Anteil der einzelnen Minerale am Gestein? (= Ermittlung des Modus)

Je nach Gesteinsgruppe muss dieser Teil sinnvoll modifiziert werden. Dazu erfahren Sie mehr in den Abschnitten zu den Gesteinsgruppen.

3. Schließlich bleibt noch die Erfassung des Gefüges der Gesteine. Die Gefüge reflektieren die Bildungsbedingungen eines Gesteins besonders stark. Hier existieren die größten und deutlichsten Unterschiede zwischen den drei Gesteinsgruppen. Dementsprechend erfahren Sie mehr über Gefüge in den Abschnitten zu den Gesteinsgruppen.

 

Schlagwörter

  • Gesteinsbestimmung, Modus, Gefüge