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Chlorit

(Mg,Fe2+,Mn,Fe3+,Al)6[(OH)8|(Si, Al)4O10]

Chlorit

Chlorit (Auernig, Mallnitz/ Kärnten), © Sammlung Institut f.
Geologische Wissenschaften, FU Berlin

Bestimmungsmerkmale

Farbe grün, schwarzgrün, auch rötlich, violett, weiß
Glanz glasig bis perlmuttartig
Transparenz durchsichtig - durchscheinend
Spaltbarkeit (001) sehr vollkommen
Bruch uneben
Härte 2-2,5
Strich weiß-hellgrün
Dichte 2,64-2,74
Löslichkeit in heißer H2SO4

Kristallographische Daten

Kristallsystem monoklin, selten triklin
Kristallklasse 2/m

Zur Chemie von Chlorit

Die Kristallstruktur der Chlorite bestehen aus einer Wechsellagerung von Talkschichten (Mg3[(OH)2/Si4O10]) und Brucitschichten (Mg3(OH)6). Mg kann in beiden Schichten durch Al, Fe2+, Mn, Fe3+ und weitere Elemente (z.B. Zn, Ni, Li) ersetzt werden. Darüber hinaus ersetzt Aluminium (Al[4] oder tetraedrisch koordiniertes Al) einen Teil des Siliziums. Entsprechend variabel ist die mögliche chemische Zusammensetzung der Mischkristalle, deren genaue Bestimmung nur chemisch möglich ist (z.B. mit der Elektronenstrahlmikrosonde).

Wichtige Endglieder sind:

Chamosit    (Mg,Fe2+,Fe3+)5Al[(OH,O)8|Si3AlO10]
Donbassit   Al4,33[(OH)8|AlSi3O10]
Klinochlor   (Mg,Fe2+)5Al[(OH)8|Si3AlO10]
Pennantit   Mn5Al[(OH)8|Si3AlO10]
Sudoit        Mg2(Al,Fe3+)3[(OH)8|Si3AlO10]

Kristallographische Angaben zu Chlorit

Tracht: pseudohexagonal

Habitus: pseudohexagonal, tafelig, selten säulenförmig mit (001) als Basis, schuppig-faserig

Zwillinge: häufig mit (001) als Verwachsungsebene

Einheitszelle: a: 5,3900 Å, b: 9,3360 Å, c: 14,1660 Å, b: 90°, Z: 2

Chlorit im Mikroskop

Farbe im Hellfeld: farblos, grün, gelblich

Interferenzfarbe: grau 1. Ordnung (braunblau)

optischer Charakter: 2+/- (1)

Relief: 1,6

Doppelbrechung: 0,003-0,015

Brechungsindices:a: 1,562-1,594 ,b: 1,565-1,594 ,g: 1,565-1,606

Wo kommt der Name des Minerals her?

Der Name Chlorit stammt vom griech. chlóros (=grün) und bezeichnet die charakteristische Mineralfarbe. Die Herkunft des Namens ist unbekannt.

Zu den Mineralnamen der genannten Endglieder (siehe Chemie) gibt es Folgendes anzumerken:

Chamosit wurde im Jahr 1820 durch den Entdecker, Pierre Berthier (3.7.1782-24.8.1861, französischer Geowissenschaftler und Chemiker) nach dem Erstfundort Chamosson im schweizerischen Wallis benannt.

Der Name Donbassit geht auf den Erstfundort, das ukrainische Donez-Becken zurück. Er wurde vom Entdecker, Eugeni Konstantinovich Lazarenko (1912-1979, Geowissenschaftler und Mitglied der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften) verliehen.

Klinochlor erhielt seinen Namen im Jahr 1851 von William Phipps Blake (1.6.1826-22.5.1910, u.a. Professor für Geologie und Mineralogie am College of California). Er setzt sich aus den griechischen Wörtern klino=schief, geneigt und chloros=grün zusammen und  beruht auf seiner Kristallstruktur und der Mineralfarbe.

Pennantit wurde 1946 von Campbell et al. benannt.

Sudoit erhielt seinen Namen von W. von Engelhardt, W. G. Müller und H. Kromer 1962 (Naturwissenschaften 49, 205f).

Wo kommt das Mineral vor?

Dieses gesteinsbildende Mineral wird vor allem in Metamorphiten als Umwandlungsprodukt von Biotit, Granat, Pyroxen oder Amphibol gebildet. Besonders häufig tritt Chlorit in grünschieferfaziellen Gesteinen auf. Im Grenzbereich zur Amphibolitfazies sind nur eisenarme Mg-Chlorite stabil. Doch selbst in der Blauschieferfazies kommt Chlorit in geringen Mengen vor. In Tonsteinen kann Chlorit sekundär während der Diagenese oder tiefhydrothermal aus Tonmineralen entstehen.

Schlagwörter

  • Chlorit, Bestimmungsmerkmal