Olivin
(Mg,Fe)2[SiO4] - Mischkristallreihe
Olivin in Mantelxenolith (Dreiser Weiher, Dreis bei Daun/Eifel), © Sammlung
Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin
Bestimmungsmerkmale
Farbe | olivgrün, gelblichbraun bis rotbraun |
Glanz | Glasglanz auf Kristallflächen, Fettglanz auf Bruchflächen |
Transparenz | durchsichtig - durchscheinend |
Spaltbarkeit | (010) mäßig, unvollkommen bis schwach nach (100) |
Bruch | muschelig |
Härte | 6,5 - 7,0 |
Strich | weiß |
Dichte | 3,222 - 4,392 |
Löslichkeit | gelatiniert in HCl |
Kristallographische Daten
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse | 2/m2/m2/m |
Zur Chemie von Olivin
Olivin ist ein Mischkristall aus Forsterit (Mg2SiO4) und Fayalit (Fe2SiO4). Die Mischkristallreihe ist lückenlos. Vor allem in den eisenreichen Gliedern dieser Mischreihe werden Mg und Fe in geringen Mengen durch Mn und Ca ersetzt. Die magnesiumreichen Endglieder neigen dazu, kleinere Konzentrationen von Ni und Cr einzubauen. Der natürliche, gesteinsbildende Olivin enthält in der Regel zwischen 70 und 90 % Forsterit.
Kristallographische Angaben zu Olivin
Tracht: rhombisch-bipyramidal
Habitus: körnig, als körniges Aggregat, tafelig, kurzsäulig, stengelig
Zwillinge: Forsterit: (011), (012), (031)
Einheitszelle: Forsterit/Fayalit: a: 4,754/4,8211 Å, b: 10,1971/10,4779 Å, c: 5,9806/6,0889 Å, Z=4, Raumgruppe Pbnm
Olivin im Mikroskop
Farbe im Hellfeld: farblos
Interferenzfarbe: blau-grün II. Ordnung
optischer Charakter: 2+/-
Relief: 1,7
Doppelbrechung: 0,035/0,052
Brechungsindices:a: 1,635/1,827 ,b: 1,651/1,869 ,g: 1,670/1,879
Wo kommt der Name des Minerals her?
Beim Olivin tritt die Farbe des Minerals als Namenspatin auf: lat. oliva = Olive / olivgrün gefärbt.
Der Fayalit wurde 1840 durch den Chemiker L. Gmelin (2. August 1788 - 13. April 1853) erstmals beschrieben und nach der Typlokalität auf der Azoreninsel Faial benannt. Der Physiker und Mathematiker Maurice Levy benannte 1824 den Forsterit nach dem im 18. Jahrhundert erfolgreichen Mineralienhändler Jacob Forster (1739-1806). Die ersten Funde stammen vom Monte Somma (Vesuv).
Wo kommt das Mineral vor?
Dieses weit verbreitete, gesteinsbildende Mineral ist ein charakteristischer Gemengteil ultramafischer Gesteine. Man findet es oft auch als Einsprengling in Basalten. Da Olivin über einen weiten Druck-Temperatur-Bereich hinweg stabil ist, trifft man ihn in einer Vielzahl ultrabasischer Gesteine an, z.B. in Peridotiten, Duniten, Serpentiniten, Pikriten, Kimberliten und Meteoriten. Unter Wasseraufnahme wandelt er sich in Serpentin um.
Schlagwörter
- Olivin, Bestimmungsmerkmal