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Dolomit

CaMg(CO3)2

Dolomit

Dolomit, rosa durch Manganionen (Grube Wilder Bär, Siegen), © Sammlung Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin

Bestimmungsmerkmale

Farbe weiß bis gelb bis braun
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig - durchscheinend
Spaltbarkeit (101´1) vollkommen
Bruch muschelig
Härte 3,5-4
Tenazität bruchhaft
Strich weiß
Dichte 2,86
Löslichkeit in verdünnter, heißer HCl

Kristallographische Daten

Kristallsystem trigonal
Kristallklasse

Zur Chemie von Dolomit

Dolomit ist ein Doppelsalz mit einem Ca-Mg-Verhältnis von 1, jedoch kein Mischkristall von Calcit und Magnesit. Ab etwa 1100 °C besteht vollständige Mischbarkeit von Calcit und Dolomit, da Calcit bei diesen Bedingungen mehr Mg einbauen kann. Viele Dolomite enthalten Fe als Substitut für Mg. Die Fe-Substitution kann bis zur Bildung von Ankerit lückenlos fortgesetzt werden. Unter Anwesenheit von Fe wird Mg manchmal durch Mn ersetzt, sogar bis zur Entstehung von Kutnahorit (CaMn(CO3)2). Noch seltener findet man Zink-Dolomite.

Kristallographische Angaben zu Dolomit

Tracht: rhomboedrisch, prismatisch

Habitus: rhomboedrisch, körnig, stengelig, in Krusten

Zwillinge: Einfache Zwillinge häufig nach (0001), (101´0) und (112´0), selten nach (101´1). Gleitzwillinge nach (022´1)

Einheitszelle: ahex: 4,807 Å, chex: 16,00 Å, Zhex: 3., arh: 6,015 Å, arh: 47°6´, Zrh:1., Raumgruppe: R3´

Dolomit im Mikroskop

Farbe im Hellfeld: farblos

Interferenzfarbe: bunt-weiß x-Ordnung

optischer Charakter: 1-

Relief: 1,6

Doppelbrechung: 0,179

Brechungsindices:a: 1,502,g: 1,698

Wo kommt der Name des Minerals her?

Dolomit ist nach seinem Entdecker, dem franz. Geologen Deodat Guy Silvain Tancrède Gratet de Dolomieu (1750-1801), benannt. Dolomieu fand 1789 bei Gschnitz (Stubaier Alpen) ein ihm unbekanntes Mineral und sendete Proben an den Chemiker Horace Bénédict de Saussure (1740-1799), welcher dem Mineral seinen Namen gab.

Wo kommt das Mineral vor?

Dolomit ist neben Calcit das häufigste gesteinsbildende Karbonat in Kalksteinen und Marmoren. Obgleich Dolomit in Meerwasser eine stabile Phase darstellt, wird er nur selten primär ausgeschieden. In der Regel entsteht dieses Mineral sekundär während der Diagenese oder als metasomatisches Verdrängungsprodukt aus Kalkstein. In sulfidischen Erzgängen kann es zur Bildung hydrothermaler Dolomitgänge kommen. Dolomit tritt zusammen mit Alkalifeldspäten, Biotit und Apatit auch in Karbonatitgängen in der pegmatitischen Phase auf.

Schlagwörter

  • Dolomit, Bestimmungsmerkmal