Enstatit
(Mg,Fe)2[Si2O6] mit En100-90Fs0-10
Enstatit (Norwegen), © Sammlung Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin
Bestimmungsmerkmale
Farbe | grau, grün, braun |
Glanz | glasig, perlmuttartig |
Transparenz | durchscheinend, undurchsichtig |
Spaltbarkeit | sehr gut nach 210 |
Bruch | uneben |
Härte | 5,5 |
Tenazität | spröde |
Strich | weiß |
Dichte | 3,1-3,3 |
Löslichkeit | unlöslich in HCl |
Kristallographische Daten
Kristallsystem | rhombisch |
Kristallklasse | 2/m2/m2/m |
Zusammensetzungen der Pyroxene im System CaSiO3 - MgSiO3 - FeSiO3
Zur Chemie der Pyroxene (spez. Enstatit)
Die Pyroxene können durch die allgemeine Formel XY[Z2O6] dargestellt werden. Auf der X-Position können Na+, Ca2+, Fe2+, Mg2+ und Mn2+ eingelagert werden, die Y-Position wird von Mg2+, Mn2+, Fe2+, Zn2+, Fe3+, Al3+, Cr3+, V3+ oder Ti4+ besetzt, die Z-Positionen nehmen Si4+ oder Al3+ ein.
Im System CaSiO3 - MgSiO3 - FeSiO3 (siehe Grafik) tritt eine große Mischungslücke zwischen der Diopsid-Hedenbergit- und der Enstatit-Ferrosilit-Mischkristallreihe auf. Erstere zählt zu den Klino-, die zweite zu den Orthopyroxenen. Die niedrigere Symmetrie der Klinopyroxene resultiert aus dem größeren Ionenradius des Ca2+ gegenüber Mg2+ und Fe2+, die ihrerseits annähernd gleiche Ionenradien besitzen.
Minerale der Mischkristallreihe Enstatit-Ferrosilit (En-Fs) sind:
Enstatit En100Fs0 - En90Fs10
Bronzit En90Fs10 - En70Fs30
Hypersthen En70Fs30 - En50Fs50
Ferrohypersthen En50Fs50 - En30Fs70
Das reine Endglied Ferrosilit wurde in der Natur bisher nicht beobachtet.
Enstatit wandelt sich leicht in Talk oder Serpentin um.
Kristallographische Angaben zu Enstatit
Tracht: Tafeln, Prismen
Habitus: derbe, körnige uns sphärolithische Aggregate
Zwillinge: keine
Einheitszelle: a=18,22Å b=8,81Å c=5,17Å
Enstatit im Mikroskop
Farbe im Hellfeld: farblos
Interferenzfarbe: gelb bis orange 1.Ordnung
optischer Charakter: 2+
Relief: mittel (n=1,65-1,68)
Doppelbrechung: 0,009-0,011
Wo kommt der Name des Minerals her?
Enstatit ist von griech. enstates (Widersacher) abgeleitet (Kenngott, 1855). Enstatit ist schwer schmelzbar vor dem Lötrohr und in Säuren unlöslich.
Wo kommt das Mineral vor?
Enstatit entsteht zumeist in Magmatiten, besonders in Ultrabasiten als Hauptgemengteil; häufig in Kontaktmetamorphiten, jedoch selten in regionalmetamorphen Gesteinen.
Schlagwörter
- Enstatit, Bestimmungsmerkmal