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Disthen

Al[6]Al[6][O|SiO4]

Kyanit

Kyanit in Paragonitschiefer (Oizzo Forno, Tessin/ Schweiz), © Sammlung Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin

Bestimmungsmerkmale

Farbe blau (Name!) bis weiß, grau, grün, gelb, rosa oder schwarz
Glanz Glasglanz, Perlmuttglanz auf (100)
Transparenz kantendurchscheinend bis beinahe durchsichtig
Spaltbarkeit vollkommen nach (100), deutlich nach (010), (001) Trennfläche
Bruch faserig
Härte 5,5-7 (anisotrop!)
Tenazität  
Strich weiß
Dichte 3,53-3,56
Löslichkeit schwer in HF

Kristallographische Daten

Kristallsystem triklin
Kristallklasse

Zur Chemie von Disthen

Disthen ist gegen diadochen Ersatz weitgehend resistent. In geringen Mengen fungieren Fe3+ und Cr3+ als Substituenten für Al.

Kristallographische Angaben zu Disthen/Kyanit

Tracht: triklin-pinakoidal

Habitus: breitstengelig nach c mit gut ausgebildetem Basalpinakoid, blättrig, auch massig oder fibros

Zwillinge: lamellar auf (100), vielfach nach (001) durch Druck

Einheitszelle: a: 7,12, b: 7,85, c: 5,57 A,a: 89,98°,b: 101,12°,g: 106,01°, Z=4, Raumgruppe P1

Disthen/Kyanit im Mikroskop

Farbe im Hellfeld: farblos

Interferenzfarbe: ocker I-II. Ordnung

optischer Charakter: 2-

Relief: 1,7

Doppelbrechung: 0,012-0,016

Brechungsindices:a: 1,710-1,718 ,b: 1,719-1,724 ,g: 1,724-1,734

Wo kommt der Name des Minerals her?

Disthen ist ein Kompositum aus dem Griechischen: di- = zwei(fach) und sthenós = hart. Dies bezieht sich auf die Ritzhärteanisotropie des Minerals. Die Bezeichnung Kyanit lässt sich vom griechischen kyanós = blau ableiten (Mineralfarbe).

Wo kommt das Mineral vor?

Disthen ist die Hochdruckmodifikation der Al2SiO5-Gruppe. Man findet ihn von der Granulit- und Eklogitfazies bis hin zur Grünschieferfazies. In Sanden dient er als detritisches Leitmineral für mesozonal geprägte Liefergebiete.

Schlagwörter

  • Disthen, Kyanit, Bestimmungsmerkmal, Paragonitschiefer