Glaukophan
Na2(Mg,Fe2+)3(Al,Fe3+)2[(OH)2|Si8O22]
Glaukophan (Ile de Croix, Bretagne/ Frankreich), © Sammlung Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin
Bestimmungsmerkmale
Farbe | grau, lavendelblau |
Glanz | glasig, seidig |
Transparenz | durchscheinend |
Spaltbarkeit | gut nach (110), (110):(11´0) ~ 58° |
Bruch | spröde, muschelig |
Härte | 5-6 |
Strich | hellgrau bis blaugrau |
Dichte | 3,03 - 3,19 |
Löslichkeit | kaum löslich in Säuren |
Kristallographische Daten
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse | 2/m |
Zur Chemie von Glaukophan
Nur sehr selten tritt Glaukophan in einer Zusammensetzung nahe der Summenformel auf. Üblicherweise wird Mg durch Fe2+ ersetzt, Al durch Fe3+. Findet erstere Substitution allein statt, können Ferro-Glaukophane entstehen. Die Glaukophanreihe kann nach dem Verhältnis Q = Fe3+ : (Fe3+ + Al[6]) in die Glieder Glaukophan (Q = [0;1/3]), Crossit (Q = ]1/3;2/3]) und Magnesio-Riebeckit (Q = ]2/3;1]) unterteilt werden. Weiterhin besteht Mischbarkeit bis zu 50% mit den Komponenten Aktinolith/Grammatit bzw. Tschermakit.
Kristallographische Angaben zu Glaukophan
Tracht: monoklin-prismatisch
Habitus: langsäulig nach c, seltener nadelig, stengelig-blättrig aggregiert, körnig (anhedral bis subhedral)
Zwillinge: einfach nach (110), lamellar
Einheitszelle: a: 9,521 Å, b: 17,695 Å, c: 5,288 Å ; b: 103,4°; V: 869 Å3, Z=2, Raumgruppe C2/m
Glaukophan im Mikroskop
Farbe im Hellfeld: farblos bis lavendelblau
Interferenzfarbe: gelb-blau I.-II. Ordnung
optischer Charakter: 2-
Doppelbrechung: 0,0180-0,0210
Brechungsindices:a: 1,606-1,637 ,b: 1,615-1,650 ,g: 1,627-1,655
Wo kommt der Name des Minerals her?
Der Name "Glaukophan" ist ein Kompositum aus dem altgriechischen glaúkos = blau und phaínein = er/scheinen. Er beschreibt die Mineralfarbe.
Wo kommt das Mineral vor?
Glaukophan entsteht primär nur metamorph und ist ein typisches Mineral der Blauschieferfazies. Es entsteht bei hohen Drücken (ca. 10 - 35 kbar) und relativ niedrigen Temperaturen (ca. 300 - 800 °C). Glaukophan ist typischerweise assoziiert mit Karbonat, Klinozoisit, Lawsonit bzw. Paragonit, Pyroxen und z.T. Aragonit. Als Schwermineral in Sanden dient es als ausgezeichneter Provenanzindikator.
Schlagwörter
- Glaukophan, Bestimmungsmerkmal