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Cordierit

(Mg,Fe)2[Al4Si5O18] * nH2O

Cordierit in Leptynit, Kerala Khondalite Belt, Südindien

Cordierit mit Pinnitsaum. Durchmesser der Münze 2,5 cm. © C. Dobmeier

Bestimmungsmerkmale

Farbe grau bis gelblich, zart blassblau bis violettblau
Glanz Fettglanz auf Bruchflächen
Transparenz durchsichtig - kantendurchscheinend
Spaltbarkeit (100) mäßig, (001),(010) schlecht
Bruch muschelig, splittrig
Härte 7
Tenazität  
Strich weiß
Dichte 2,53-2,78
Löslichkeit schwer löslich in Säuren

Kristallographische Daten

Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse 2/m2/m2/m

Zur Chemie von Cordierit

In der Regel dominiert Mg gegenüber Fe2+. In der Natur überschreitet der Eisenanteil selten 45 Atom-%. In manchen Pegmatiten findet man Cordierite mit bis zu 80 Atom-% Eisen, man spricht hier von Mg-haltigen Ferrocordieriten. Pegmatitische Cordierite können zudem relevante Mengen an Li und Be einbauen. Mn kann ebenfalls als diadocher Vertreter einspringen, erreicht aber selten mehr als 5 mol-% Anteil. In den ringförmigen Kanälen parallel der c-Achse sind meist H2O-Moleküle gebunden.

Kristallographische Angaben zu Cordierit/Dichroit

Tracht: pseudohexagonal

Habitus: kurzsäulig, stets eingewachsen, pseudohexagonal, Durchkreuzungszwillinge, derbe und körnige Aggregate

Zwillinge: einfach nach (110), (310), lamellar selten, Durchkreuzungszwillinge nach (110)

Einheitszelle: a: 17,1 Å, b: 9,7 Å, c: 9,3 Å, Z: 4

Cordierit/Dichroit im Mikroskop

Farbe im Hellfeld: farblos

Interferenzfarbe: grau-gelb 1. Ordnung

optischer Charakter: 2+/-

Relief: 1,5

Doppelbrechung: 0,008-0,018

Brechungsindices:a: 1,527-1,560 ,b: 1,532-1,574 ,g: 1,537-1,578

Wo kommt der Name des Minerals her?

Cordierit wurde 1813 von dem französischen Bergbauingenieur und Geologen Pierre Louis Antoine Cordier (31.3.1777-30.3.1861, Prof. für Geologie an der Ecole des mines) entdeckt und später nach ihm benannt.

Wo kommt das Mineral vor?

Cordierit kommt typischerweise in kontaktmetamorphen Gesteinen vor. Da er mit zunehmender Temperatur auch bei höheren Drücken stabil ist, tritt er auch in regionalmetamorphen Granuliten auf. Seltener beobachtet man ihn in Magmatiten unterschiedlichster Zusammensetzung (Granite bis Norite, Rhyolite bis Andesite).

Cordierit tritt am häufigsten in metamorphen Gesteinen auf. Als wasserarmes Silikat ist er besonders empfindlich gegenüber dem Partialdruck von H2O im Fluid. Bei der retrograden Metamorphose wird er unter Wasseraufnahme rasch zu Pinnit, ein grünlich-gelbes Gemenge aus Hellglimmer und Chlorit, umgewandelt. Das nicht sehr verwitterungsresistente Mineral spielt als Detritus in Sedimenten keine Rolle.

Schlagwörter

  • Cordierit, Dichroit, Bestimmungsmerkmal