Plagioklas
Mischkristallreihe zwischen Albit Na[AlSi3O8] und Anorthit Ca[Al2Si2O8]
Plagioklas (Tredestrand/ Norwegen), © Sammlung Institut f.
Geologische Wissenschaften, FU Berlin
Bestimmungsmerkmale
Farbe | weiß, grauweiß, bläulich, rötlich, grünlich |
Glanz | glasig, perlmuttartig |
Transparenz | durchsichtig, durchscheinend |
Spaltbarkeit | sehr gut nach 001, gut nach 010 |
Bruch | uneben |
Härte | 6-6,5 |
Strich | weiß |
Dichte | 2,61-2,76 |
Löslichkeit | säureunlöslich (außer Anorthit) |
Kristallographische Daten
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse | 1' |
Mischbarkeiten im ternären Feldspatsystem bei 900°C (links) und
600°C (rechts) © PETROgraph
Zur Chemie der Plagioklase
Innerhalb der Mischkristallreihe der Plagioklase ändern sich die physikalischen und geometrischen Eigenschaften der Kristalle kontinuierlich. Die Namen der Zwischenglieder (Oligoklas, Andesin, Labradorit und Bytownit) werden heute daher oft durch die Angabe der Molekularproportionen ersetzt (z.B. Ab42An52Or6).
Bei einem Druck von 1 bar liegt die Kristallisationstemperatur des reinen Albits (Ab) bei 1118°C, die des Anorthits (An) bei 1553°C. Daher scheidet eine Schmelze zunächst einen An-reicheren Plagioklas aus als es der Zusammensetzung der Schmelze entspricht. Mit der weiteren Abkühlung wird in der Regel der Ab-Anteil des Kristalls durch intrakristalline Diffusion dem der Ausgangsschmelze angeglichen.
Bei einer zu schnellen Abkühlung kann eine Diffusion jedoch nicht (im notwendigen Umfang) stattfinden und der Kristall wird eine Zonierung mit An-reichem Kern und Ab-reichem Saum aufweisen.
Die Mischbarkeiten im ternären Feldspatsystem sind temperaturabhängig (siehe Grafik).
Kristallographische Angaben zu Plagioklas
Tracht: Prismen, Tafeln
Habitus: körnige und dichte Aggregate
Zwillinge: sehr häufig polysynthetisch nach Albit-Gesetz
Einheitszelle: nicht einheitlich für die Plagioklas-Reihe; vgl. Albit und Anorthit
Plagioklas im Mikroskop
Farbe im Hellfeld: farblos
Interferenzfarbe: grau bis gelb 1.Ordnung
optischer Charakter: 2- / 2+ (Albit)
Relief: niedrig bis mittel (n=1,53-1,59)
Doppelbrechung: 0,010-0,012
Wo kommt der Name des Minerals her?
Der Name Plagioklas setzt sich aus den griechischen Worten plagios (schräg) und klasis (Bruch) zusammen.
Wo kommt das Mineral vor?
Plagioklase kommen als weit verbreitete gesteinsbildende Minerale in sauren bis basischen Magmatiten sowie in Metamorphiten (z.B. in Grünschiefern) vor, selten sedimentär (in Arkosen).
Schlagwörter
- Plagioklas, Mischkristall, Albit, Anorthit, Bestimmungsmerkmal